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Baum anstatt Beton
Bereits zum 70sten Mal wird dieses Jahr der Tag des Baumes in Deutschland gefeiert. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. schreibt: “Durch praktische Aktionen und Pflanzungen können die Menschen so eintauchen in die Welt der Bäume.” Der Aktions- und Mitmachtag wurde im Jahr 1952 von eben dieser Schutzgemeinschaft ins Leben gerufen, um den großen Waldschwunddes zurückliegenden Krieges entgegenzuwirken.
Der Tag hat in der heutigen Zeit immer weiter an Bedeutung gewonnen, da die Bäume, neben vielen weiteren Akteuren der Natur, stark unter dem fortschreitenden Klimawandel leiden. Daher lasst uns heute gemeinsam für die Bedeutung der Bäume einstehen und diese für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten.
Kommunizieren Bäume?
Bäume sind uns Menschen teils ähnlicher als wir annehmen. Anlässlich des Tag des Baumes haben wir einige spannende Erkenntnisse aus der Wisschenschaft für Euch zusammengefasst. In seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ beschreibt Peter Wohleben, wie Bäume miteinander kommunizieren.
Unwetter und Sturm können Bäumen erheblichen Schaden anrichten. Doch zum Glück sind Bäume solidarisch. Wo ein einzelner Baum umfallen würde, halten sich die Mitglieder eines intakten Buchenwaldes gegenseitig. Und zwar, indem sie durch ihre unterschiedlichen Kronen und Stämme auch unterschiedlich hin und her pendeln, gegeneinander schwanken, ihre Bewegungen damit abbremsen und somit ein Aufschaukeln und Umfallen verhindern.
Bäume nehmen aufeinander Rücksicht. Klingt verrückt, ist aber so. Wenn etwa zwei Bäume eng nebeneinander stehen, sieht man oft, dass nur dünne Äste in Richtung des anderen Baumes zeigen. Während nach allen anderen Seiten dicke Äste raumgreifend wachsen, um möglichst viele Blätter zum Einfangen des Sonnenlichts zu haben, tasten sich nur zarte Ästchen vorsichtig in Richtung des benachbarten Baumes vor. Keiner der Bäume konkurriert mit dem jeweils anderen, sondern alle nehmen aufeinander Rücksicht und achten darauf, dass alle Parteien genug Licht abbekommen
Bäume können sich gegenseitig vor Schädlingen warnen und tun dies oft auch. Wenn z.B. eine Buche von Insekten befallen wird, warnt sie ihre Kollegen über Duftbotschaften. Diese können dann in Abwehrstellung gehen und Abwehrstoffe in der Rinde einlagern. In der afrikanischen Savanne gibt es eine Akazienart, die das Gas Ethylen ausstößt, wenn eine Gazelle ihre Blätter abfrisst. Damit warnt die Akazie ihre Nachbarn, die einen Stoff in ihre Blätter einlagern, der diese ungenießbar macht.
Bäume leiden oft unter einer für sie ungünstigen Umgebung – genau wie wir Menschen. So ergeht es z.B.Strassenbäumen, die neben einer Laterne stehen. So wie wir Menschen brauchen auch Bäume ihren Schlaf, um sich zu regenerieren. Das können sie aber nicht, wenn sie nachts unter Dauerbelichtung stehen. Sie leiden unter dem Schlafentzug – genau wie wir Menschen dies tun würden.