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Planetary Health Diet vs. Raw Food Diet / Rohkost
Könnten Sie sich vorstellen, auf Ihrem Frühstücksteller das gebratene Frühstücksei oder die gebackenen Bohnen wegzulassen? Und wären Sie bereit, alle gegarten und erhitzten Speisen aus Ihrer Ernährung zu streichen? Im ersten Moment klingt das gar nicht so einfach und auch etwas befremdlich. Denn damit fällt beispielsweise auch das Brot vom täglichen Speiseplan. Genau hier greift das Prinzip der RAW/Rohkost-Ernährung. Was es damit auf sich hat und wie genau das funktioniert, erklären wir Ihnen heute.
Definition des Begriffs “RAW”
Der Begriff Rohkost wurde vor mehr als hundert Jahren von Adolf Just und Maximilian Bircher-Brenner definiert und hat sich in der Zwischenzeit stark verändert und weiterentwickelt. Als Rohkost bezeichnet man heutzutage Lebensmittel, die man verzehren kann ohne sie vorher zu erhitzen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen erklärte es im Jahr 1995 wie folgt: “Es werden auch Lebensmittel einbezogen, die verfahrensbedingt erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind (z.B. kalt geschleuderter Honig und kalt gepresste Öle), ebenso Lebensmittel, bei deren Herstellung eine gewisse Hitzezufuhr erforderlich ist (z.B. Trockenfrüchte, Trockenfleisch sowie bestimmte Nussarten). Außerdem können kalt geräucherte Erzeugnisse (z.B. Fleisch und Fisch) sowie essig- und milchsäure Gemüseprodukte (z.B. Sauerkraut und Essiggurken) Bestandteil der Rohkost-Ernährung sein." Je nach Auslegung dieser Ernährung gilt das nicht nur für pflanzliche, sondern auch für tierische Nahrung.
Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Bei der RAW-Ernährung dürfen Sie ausschließlich alle nicht erhitzten bzw. bis zu 42 Grad erhitzten Lebensmittel zu sich nehmen. Es eignen sich somit:
Gemüse: Viele Sorten sind auch ungekocht verzehrbar.
Obst: Auch Obst wird in der Regel roh verzehrt. Hierbei sind saisonale und abwechslungsreiche Variationen sinnvoll.
Trockenfrüchte: Trockenfrüchte bestechen, wie Datteln oder getrocknete Mangos, vor allem durch ihre langen Haltbarkeit.
Nüsse und Kerne: Cashewkerne oder Erdnüsse enthalten viele wichtige Proteine, gesunde Fette und Mineralstoffe.
Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen und Bohnen sorgen für eine r pflanzliche Eiweißzufuhr und können meist roh gegessen werden.
Gewürze: Durch angemessenes Würzen bekommt jedes Gericht einen besonderen Geschmack. Dies kann Salz, Pfeffer, Kurkuma, Ingwer und Zimt für süße oder deftige Speisen sein.
Planetary Health Diet:
Die Lebensmittel können, aber müssen nicht roh verzehrt werden.
RAW-/Rohkost-Ernährung:
Rohe und nicht über 40 Grad erhitzte Lebensmittel sind erlaubt.
Vorteile und Chancen der Rohkost-Ernährung
Bei RAW Food bleiben im rohen Gemüse und Obst jegliche Anteile an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen sowie Pflanzenstoffen erhalten, die Ihnen beim Kochen meistens verloren gehen.
Mit Rohkost gelangen wertvolle Antioxidantien in Ihren Körper, welche den Stoffwechsel anregen und das Immunsystem aktivieren.
Die Rohkosternährung kann sich zudem positiv auf den Säure-Basen-Haushalt auswirken.
Durch die Ballaststoffzufuhr kann der Verdauungstrakt besonders angeregt werden, was zu Entschlackung und der Verringerung des Körperfettanteils führen kann.
Nachteil und Risiken der Rohkost-Ernährung
Die ausschließliche Nahrungsaufnahme von Rohkost, kann sich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken, da es Unverträglichkeiten fördern kann.
Bei Rohkost sollte gründliche gekaut werden, da es die Verdauung sonst nicht effektiv gefördert wird.
Es können Blähungen auftreten, da sich der Körper auf die Umstellung der Ernährung gewöhnen muss.
Teils ist es für den Körper schwierig, Kalorien und Nährstoffe aus der Rohkost zu ziehen. Daher kann es zu einem Nährstoffmangel und damit verbundenen Folgeerscheinungen kommen.
Sie möchten weiteres über die verschiedenen Ernährungsformen wissen, dann sehen Sie sich gerne unseren Artikel zum Thema Planetary Health Diet (PHD in Abgrenzung zu Veganismus an: